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Schleimbeutelentzündung der Hüfte

(Bursitis trochanterica)

Was sind Schleimbeutel?

 

Schleimbeutel sind flache Gewebsstrukturen, die im Körper zur Dämpfung zwischen harten Oberflächen und weichen Strukturen dienen. Sie enthalten Gelenkschmiere (Synovia) und ermöglichen somit einen reibungslosen Bewegungsablauf. Schleimbeutel sitzen in der Regel in der Nähe von Gelenken, beispielsweise an den Hüftgelenken, den Knien, den Schultern oder den Ellenbogen. Zudem kommen sie an Körperstellen vor, an denen Haut oder Muskulatur direkt auf einem Knochen aufliegt. Im Bereiche der Hüfte schütz der Schleimbeutel (Bursa trochanterica) eine grosse Sehnenplatte (Tractus iliotibialis) beim Gleiten über einen prominenten Knochenvorsprung des Oberschenkels (Trochanter major) vor einer mechanischer Reizung (Abbildung 1).

 

Was ist eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis)?

 

Eine Schleimbeutelentzündung – auch als Bursitis bezeichnet – entsteht meist über besonders stark beanspruchten Gelenken wie der Hüfte, den Schultern, den Ellenbogen oder den Knien. Während sich die Entzündung anfangs häufig nur durch ein leichtes Reibungsgefühl bemerkbar macht, können mit der Zeit Symptome wie starke Schmerzen sowie eine Rötung und Überwärmung der betroffenen Stelle auftreten. 

Ursachen

 

Einer Schleimbeutelentzündung können verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Meist wird sie durch Infektionen, Verletzungen (Trauma) oder Dauerreizungen mit oder ohne Fehlbelastung ausgelöst. Gerade bei Langstreckenläufer ist der Hüftschleimbeutel mit jedem Schritt einer starken Druck- und Scherbelastung ausgesetzt. Durch die Dauerbelastung entstehen kleinste Verletzungen, die zu einer Entzündung des Schleimbeutels führen können. Die lokale Belastung steigt insbesondere, wenn lokal noch Unregelmässigkeiten am grossen Rollbügel vorliegen, sogenannte Osteophyten oder die Sehne stark verkürzt ist (häufig bei Patienten mit X-Beinen zu sehen). Auch bei Patienten, welche keinen Leistungsport betreiben, kann sich häufig durch eine Fehlbelastung eine Schleimbeutelentzündung entwickeln. Mögliche Risikofaktoren sind dabei ein Beckenschiefstand, Beinlängendifferenz, unregelmässiges Gangbild oder vorausgegangene Operationen an der Hüfte. Auch zu langes Stehen oder ungewohnte repetitive Belastungen kann ebenfalls Ursache für die Entstehung einer Schleimbeutelentzündung sein. 

Seltenere Ursachen für eine Bursitis sind chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel die rheumatoiden Arthritis oder eitrige Entzündungen, welche durch Bakterien verursacht werden. Im letzteren Fall ist der Schleimbeutel zudem hochrot entzündet, akut schmerzhaft und der Patient hat Fieber. Diese Situation ist ein Notfall und bedarf der notfallmässigen Versorgung. 

 

Symptome

 

Bei einer Schleimbeutelentzündung durch Überbelastung an der Hüfte treten anfangs kaum spürbare Symptome auf – oft bemerkt man ein brennendes oder leicht reibendes Gefühl. Wird der Schleimbeutel weiterhin belastet, verstärken sich die Symptome in der Regel: Es kann zu starken lokalen Schmerzen (vor allem auf Druck oder in Seitenlage), einer leichten Überwärmung, Schwellung und selten auch Rötung der betroffenen Stelle kommen. Häufig strahlt der Schmerz entlang der Sehne bis in die Aussenseite des Kniebereiches und kann fälschlicherweise als ein Knieproblem fehlgedeutet werden.

Diagnose 

Beim erfahrenen Orthopäden genügt die Anamnese (Patientengeschichte) und die Lokalisation der Schmerzen für eine Blickdiagnose. Diese wird durch eine genaue körperliche Untersuchung bestätigt. Selten bedarf es einer weiteren Bilddiagnostik wie z.B einem Ultraschall. Ein Röntgen kann eine ursächliche Mitbeteiligung des Knochen ausschliessen.

 

Wie bereits erwähnt kann ein Schmerz auf der Aussenseite der Hüfte auch (oder mitunter) durch eine Entzündung der darunterliegenden Sehnen (Tendinitis der Abduktoren) bedingt sein. Diese Unterscheidung ist insbesondere im Therapieansatz sehr wichtig und kann letztlich nur mittels MRI (Magnetressonanzuntersuchung) unterschieden werden.

 

Im Falle einer Schleimbeutelentzündung, welche durch Bakterien verbracht wird, gehört eine Blutuntersuchung und zur Ursachenabklärung dazu. Bei intakten Hautverhältnissen sollte eine Herzabklärung mit der Frage nach einer Herzklappenentzündung anschlossen werden. Unterumständen muss der Schleimbeutel mit einer Nadel punktiert werden, damit die Flüssigkeit auf spezielle Bakterien untersucht werden kann. 

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