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Therapie einer Hüftkopfnekrose

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Die Behandlung einer Hüftkopfnekrose muss an das jeweilige Stadium angepasst werden. Grundsätzlich ist zu sagen, dass es in einem frühen Stadium dieser Erkrankung größere Chancen gibt, die Beschwerden in den Griff zu bekommen.

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Frühe Stadien (Stadium I und II) 

 

In den frühen Stadien (Stadium I und II) ist der Knochen noch nicht so stark geschädigt, wie dies in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung der Fall ist. Von daher können hier etwas „seichtere“ Methoden dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern. Falls bekannt, sollte als erster Therapieschritt die ursächliche Noxe weggelassen werden. Sollte der Patient bereits über leichtere Schmerzen klagen, so ist die Gabe von entsprechenden Medikamenten sinnvoll. Oft werden hierbei Präparate verwendet, die zur Familie der NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) gehören. Darüber hinaus kann man dem Patienten auch mit spezieller Physiotherapie oder Übungen zur Kräftigung der Muskulatur helfen. Spezielle Orthesen oder Gehhilfen können ebenfalls eine Entlastung bringen. Allerdings konnte bisher nicht nachgewiesen werden, dass all diese Behandlungsmethoden einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Krankheit insgesamt haben. Gleichwohl geht man davon aus, dass eine Hüftkopfnekrose in den ersten Frühstadien noch reversibel ist und spontan verschwinden kann. Im Stadium II der Erkrankung hängt die Therapie nicht zuletzt von den Beschwerden ab, die der Patient hat. Erfahrungsgemäß setzen hier die ersten stärkeren Schmerzen ein, die ebenfalls mithilfe von NSAR behandelt werden können. Physiotherapie, Sportkarenz, Schonung und anderweitige Entlastung können zumindest Linderung verschaffen. Gewisse Medikamente, welche bei der Osteoporosebehandlung indiziert sind, können in diesem Stadium ebenfalls zum Einsatz kommen.

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Späte Stadien (Stadium III und IV)

 

Ist es noch nicht zum völligen Gelenkeinbruch gekommen, dann kann man den Druck im Knochen mit einer Hüftkopfanbohrung senken, unter anderem kann dadurch die Durchblutung verbessert. In diesem Stadium kann ebenfalls eine Umstellungsosteotomie in Betracht gezogen werden. Das Ziel dieser Operation ist, dass die Gelenkflächen wieder passend zueinander gestellt werden. Hierfür wird der kaputte und abgestorbene Knochenanteil entfernt, damit die Position des Hüftkopfes geändert werden kann. Nach der Ausrichtung der Gelenkflächen folgt die Fixierung mittels Metallimplantaten. Anders sieht die Operation im Stadium IV aus: in diesem Stadium ist das Hüftgelenk meist schon so stark beschädigt, dass ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt werden muss. Auch bei älteren Patienten wird diese Methode im fortgeschrittenen Stadium angewendet. Der Grund: aufgrund der starken Zerstörung von Knochen- und Knorpelgewebe würden andere Methoden zur Gelenkerhaltung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit scheitern, ausserdem sind die Schmerzen in diesem Stadium sehr stark.

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Prognose und Heilungsverlauf

 

Je früher das Stadium einer Hüftkopfnekrose, desto besser sind natürlich auch die Prognosen. In den Stadien I und II kann noch eine Heilung stattfinden, so dass die Hüftkopfnekrose nicht weiter voranschreitet. Grundsätzlich folgt der Verlauf dieser Erkrankung auch nicht immer einem bestimmten Muster. Möglich ist zum Beispiel, dass die Erkrankung in einem bestimmten Stadium stehenbleibt. In vielen Fällen breitet sich die Nekrose jedoch weiter aus. Wenn die Hüftkopfnekrose die Stadien III oder IV erreicht hat, ist die Prognose wegen dem Einbruch des Knochens und durch die Schädigung des Knorpels schlecht. Eine Erhaltung des Gelenks ist oft nur noch temporär, mit entsprechenden Medikamenten, möglich. Am Ende muss dennoch in vielen Fällen eines künstlichen Hüftgelenks implantiert werden. 

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