Behandlung einer Hüftluxation
Die therapeutischen Maßnahmen sind bei der Hüftgelenksluxation von Ausprägung und Alter des Kindes abhängig. Bei einer frühzeitigen therapeutischen Intervention kann eine Hüftluxation vollkommen ausheilen.
Konservative Therapie zur Behandlung einer Hüftluxation
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Ausreifungsbehandlung: Bei dieser Therapieform werden verschiedene Hilfsmittel eingesetzt um Fehlstellungen zu korrigieren. Beispielsweise wird mit dem Einsatz der Spreizhose das Hüftgelenk abgespreizt und stark gebeugt. Der Hüftkopf stellt sich tief in die Hüftpfanne ein und wird in dieser Position ruhiggestellt. Hüftkopf und Hüftpfanne können nachreifen und der Berührungsreiz zwischen den Hüftgelenksanteilen, der für den Verknöcherungsprozess verantwortlich ist, wird durch Bewegung positiv beeinflusst.
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Reposition: Ist die Hüftluxation weiter ausgeprägt, wird der Hüftkopf zurück in die Hüftpfanne gebracht. Dies kann manuell oder mithilfe von Bandagen oder Apparaturen (Pavlik-Bandage, Extensions-Repositionsgerät) erfolgen. Bei älteren Kindern wird das Hüftgelenk unter Vollnarkose eingerenkt.
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Fixierung: Um die Reposition zu stabilisieren kann eine unterstützende Fixierung mit Gips oder Schienen notwendig sein.
Operative Therapie zur Behandlung einer Hüftluxation
Wurde die Hüftgelenksluxation zu spät für konservative Therapiemöglichkeiten erkannt oder ist stärker ausgeprägt, wird der Gelenkskopf durch einen operativen Eingriff wieder in die Hüftpfanne gebracht. Bei Kindern wird die Salter-Osteotomie, eine orthopädische Operationstechnik zur mechanischen Verbesserung der Überdachung des Hüftkopfes, angewendet. Im Erwachsenenalter gilt die 3-fach Beckenosteotomie nach Tönnis als eine bewährte Methode. Die Hüftpfanne wird vollständig von dem Hüftbein gelöst und in eine normale Überdachungsstellung gebracht. Sind arthrotische Veränderungen weit fortgeschritten, wird der Einsatz einer Hüftgelenk-Endoprothese in Betracht gezogen. Je nach Ausprägung und Krankheitsgrad können verschiedene Hüftgelenk-Endoprothesen zum Einsatz kommen. Im Rahmen der technischen Entwicklung in der Orthopädie werden immer weitere Prothesenmodelle entwickelt, mit dem Ziel während der Operation so wenig Knochenmaterial wie möglich zu zerstören